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Die Hausbar Teil 1 – Grundlegende Werkzeuge
Hallo und schön, dass Ihr dabei seid.
Im Folgenden möchte ich einige grundlegende Bar-Werkzeuge erklären und aufzählen, die jeder, der gerne Cocktails zubereitet, zu Hause haben sollte. Dabei möchte ich mir nicht anmaßen, dass diese Liste das one and only ist, nein diese Liste kann und wird, je mehr du dich mit dem Thema Cocktails beschäftigst immer länger und länger. Am Ende geht es dir wie mir und du stehst da, schaust in deinen Schrank und fragst dich: Wo kommt das alles her?
Was mir in den Workshops immer wieder auffällt ist, dass immer mehr den Gefallen an qualitativ hochwertigen Spirituosen gefunden haben, dann aber plötzlich den Weg auf halber Strecke nicht mehr weiter gehen. Da komme ich ins Spiel und schaffe euch Abhilfe.
Doch lange Rede kurzer Sinn, fangen wir an.
Eine Saftpresse
Frische Säfte sind ein Muss, dieses Kredo ist mittlerweile überall angekommen. Während wir für unsere Cocktailparty den Saft durchaus vorbereiten sollten, können wir für den Hausgebrauch die Säfte auf den Punkt a la minute zu bereiten. Dafür nutzen wir Handpressen oder aber die in Barkreisen beliebte Mexican Elbow. Mit dieser lassen sich die Früchte perfekt auspressen und wir erhalten nicht nur die Säure im Saft, sondern auch die ätherischen Öle und Bitterstoffe aus der Fruchtschale. Wir sehen also schon hier, wie wir durch ein einfaches Tool, die Komplexität unserer Drinks steigern können.
Shaker
Der Cocktailshaker, ist glaube ich einer der größten Reibepunkte die man hat. Prinzipiell, kann man in einem großen Marmeladenglas mit Deckel ganauso gut arbeiten, wie in einem Shaker, aber wir wollen unsere Bar etwas ausbauen. Welchen Shakertypen wir verwenden, stelle ich dabei jedem frei. Während man im asiatischen Raum eher den klassischen dreiteiligen-Cobbler-Shaker findet. Trifft man in den europäisch und amerikanisch geprägten Ländern eher auf die zweiteiligen Parisian‑Shaker oder Boston‑Shaker. Ich selbst nutze die Boston Shaker-Variante am liebsten, da man mit so einem Shaker sehr schnell und sauber arbeiten kann. Nicht nur das, man kann das kleine Gefäß perfekt zum Rühren nutzen. Solltet ihr euch für den Kauf eines Boston-Shakers entschließen, rate ich euch dazu einen mit zwei Metallgefäßen zu verwenden, weil dieser doch weit aus einfach in der Handhabung ist.
Rührglas
Mit dem Rührglas verhält es sich genau sowie mit dem Shaker. Prinzipiell kann man in jedem Gefäß einen Drink kalt rühren. Doch auch hier möchten wir ja einen Schritt weiter in Richtung Qualität gehen. Dabei bieten sich auch hier wieder zwei Varianten: Die Rührgläser aus Glas und die aus Metall. Ich selbst habe keinen Favoriten, betrachten wir das Ganze jedoch aus der Sicht der Physik, so stellen wir fest: Dickwandige Rührgläser aus Glas ziehen erst einmal wesentlich mehr Kälte aus den Eiswürfeln, um sich selbst herunter zu kühlen. Der Drink im Glas nimmt also deutlich mehr Wasser auf. Während die thermische Masse des Metall-Rührbechers geringer ist und somit der Drink weitaus schneller gekühlt wird.
Um das bei einem Glas-Rührgefäß vorzubeugen, kann man es vor dem Gebrauch einfach 15 Minuten in den Gefrierschrank geben. Worauf man jedoch wirklich achten sollte: ein Gefäß zu wählen in dem die Eiswürfel und der Löffel sich sehr angenehm und ohne großen Lärm bzw. rattern bewegen können.Barlöffel
Der beste Barlöffel hat eine Länge zwischen 30 und 40 Zentimetern. Mittlerweile gibt es japanische Barlöffel in allen Varianten, mit kleinen Gäbelchen oder mit Scheiben bzw. Plastikkappen am Ende des Löffels. Man sollte darauf achten, dass der Barlöffel sehr gut zwischen den Fingern liegt und sich durch die Drehung des Stiels gut zwischen den Fingern bewegen lässt. Bitte vermeidet den Löffel mit den Zinken am Ende, denn tatsächlich verletzt man sich an diesen häufiger, als dass sie wirklich einen Nutzen darstellen. Meinen Favoriten findet ihr hier.
Jigger
Ich habe sehr lange mit und ohne Jigger oder Barmaße gearbeitet. Während ich gern sage, man entwickelt ein Gefühl für Flaschen und deren Öffnungen, so möchte ich doch das Arbeiten ohne Jigger nicht mehr missen. Denn bei dem richtigen Einsatz, arbeitet man mit ihnen sauberer, effizienter und vor allem konsistenter. Auch hier gibt es zahlreiche Formen und Varianten. Ich selbst bevorzuge die doppelte Variante mit 3cl auf der einen und 5 cl auf der anderen Seite, sowie die etwas größere Variante mit 6cl auf einer Seite.
Strainer
Zu guter Letzt kommen wir zu den Strainern. Dem Sieb! Es hilft uns die Eiswürfel, auf denen wir gearbeitet haben zurück zu halten, während wir den Drink servieren. Auch hier gibt es zahlreiche Varianten und Formen. Die Grundausstattung sollte dabei drei Stück umfassen. Den Hawthorne‑Strainer, den Julep‑Strainer sowie einen Fine‑Strainer. Der Julep‑Strainer, vor allem im amerikanischen Raum vertreten, ist für mich seit einiger Zeit der angenehmste. Dieser ist schnell zu reinigen und sehr einfach in der Handhabe. Man sollte darauf achten, dass er gut in das Rührglas passt, das man verwendet. Der Hawthorne‑Strainer mit der Spirale wird vor allem für geschüttelte Drinks verwendet. Mit der großen Auflagefläche und der Feder verhindert er, dass die gebrochenen Eiswürfel in das Glas fallen. Ein Fine‑Strainer sollte man sich wie ein Teesieb vorstellen, es filtert kleinste Eiswürfel-Splitter, aber auch Fruchtteile heraus und bietet ein optimales Trinkvergnügen.
Ich hoffe, dass ich euch ein wenig Licht ins Dunkel bringen konnte. Im nächsten Artikel widmen wir uns dann dem Barstock an Spirituosen und dem ein oder anderen Sirup fürs Zuhause.
Bis bald, develop your taste
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